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Welpenprägung in der Kinderstube

Bei uns fängt dies schon mit dem Muttertier an. Sie muss vollstes Vertrauen zu uns haben. In den ersten drei bis vier Wochen befindet sich die Hündin mit ihren Welpen bei uns im Haus. Das ist besonders wichtig, denn in der dritte Woche fängt der Welpe an zu hören, sehen und seine Geschwister wahrzunehmen. Nicht nur seine Geschwister, auch schon Geräusche seiner Umwelt. Da wir eine sehr große Familie mit drei Kindern sind, ist natürlich bei uns immer etwas los. Im Alter von vier Wochen kommen die Kleinen dann nach draußen. Sie befinden sich in einem 6 x 4 qm großen Anbau, an den sich ein sehr großer Auslauf anschließt. Die Tiere bleiben in der Regel noch in der fünften Woche in diesem Anbau. Da die Tür zum Auslauf immer offen ist, die Welpen also jederzeit nach draußen laufen können, fangen sie dann altersentsprechend an, in der fünften Woche, meist von der Neugier getrieben, sich weiter weg von ihrer gewohnten Umgebung zu bewegen. Das wiederum bringt mit sich, dass, wenn sie ihr „Geschäft erledigen müssen, sie von Anfang an lernen, hinaus in den Sand zu gehen. Diese Aufzucht gewährleistet, einen sauberen Hund heranzuziehen, was für die späteren Besitzer sehr hilfreich ist, damit der Welpe in kürzester Zeit stubenrein wird. Dies wurde mir auch schon des öfteren von Besitzern bestätigt. Auch ist es für die Gesundheit der Welpen sehr von Vorteil, dass ihnen zu jeder Jahreszeit Gelegenheit gegeben wird, sich in der Natur frei zu bewegen. Im Alter von sechs Wochen dürfen sie dann regelmäßig, natürlich unter Aufsicht, unser ganzes Grundstück erkunden. So lernen sie alle möglichen Bodenstrukturen kennen und werden auch hierdurch widerstandsfähiger, was Krankheiten anbelangt.. Meine 12-jährige Tochter unterstützt uns mit der Aufzucht der Welpen. Jeden Mittag nach der Schule kümmert sie sich rührend um sie. Oft sitzen wir alle bis in die späten Abendstunden bei unseren Kleinen, um ihnen beim Spielen zuzuschauen. Es ist dann sehr schwer, die Kinder davon zu überzeugen, dass die Nachtruhe eingehalten werden muss. Oft kommen Kinder aus der Nachbarschaft, Freunde und Bekannte zu uns, nachdem bekannt wurde, dass unsere Kinderstube wieder voll ist. All diese Dinge sind für die Welpen sehr wichtig, denn sie werden ja zwischen der vierten und achten Woche geprägt.

 

Welpeninteressent

Schon von Geburt an hat jeder Welpeninteressent Gelegenheit, an den Wochenenden bei uns vorbeizuschauen. Diese Besuche dienen auch dazu, dass beiden Seiten - Züchter/Welpeninteressent - Gelegenheit gegeben wird, sich im Austausch von Gesprächen näher kennen zu lernen. Hierbei weisen wir auch darauf hin, wie wichtig der Kontakt zwischen Mensch und Tier ist, damit der Hund sich weiterhin gut entwickeln kann. Wir als Züchter können nur die Basis schaffen, es ist dann Sache des zukünftigen Besitzers, das Beste daraus zu machen. Wir würden uns auch nie gegen eine ab und zu vorzunehmende Zwingerhaltung wehren. Unsere eigenen Hunde bewegen sich im Haus, Garten, Hof und Zwinger. Auch lehnen wir eine ausschließliche Wohnungshaltung nicht ab, wenn dem Hund ein regelmäßiger Auslauf garantiert wird, sei es am Fahrrad oder bei ausgedehnten Spaziergängen. Wir ziehen zwar ein Haus mit Garten vor, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass, möchte man gern so ein Tier halten, man dies auch in einer großen Wohnung verwirklichen kann, vorausgesetzt, man hat viel Zeit für den Hund. Nicht jeder hat das Glück Haus und Garten zu besitzen. Ist es notwendig, den Hund zeitweise in einem Zwinger unterzubringen, darf natürlich der Familienanschluss nicht fehlen. Auch diesem Hund muss Gelegenheit gegeben werden, sich in der Nähe der Familie aufzuhalten.

 

Welpenauswahl - Rüde oder Hündin?

In den ersten Gesprächen zwischen Welpeninteressent und uns weisen wir auf die so wichtig zu treffende Entscheidung ob Rüde oder Hündin hin.
Hierzu weise ich im Allgemeinen auf Folgendes hin:
Die Hündin ist im allgemeinen kleiner, nicht nur in der Schulterhöhe, sondern im ganzen Körperbau. Eine Reihe von Ausbildern haben die Erfahrung gemacht, dass die Hündin sich leichter unterordnet, auf Erziehung besser anspricht als der Rüde. Dem muss ich aus Erfahrung zustimmen. Die Hündin kommt jedoch zweimal im Jahr in die Hitze. Auch auf dem Übungsplatz ist man während dieser Zeit nicht derart eingeschränkt, wie viele Hundeführer meinen. Meist werden die läufigen Hündinnen, sollte man kurz vor einer Prüfung stehen, ans Ende gerückt, damit sie die Rüden nicht beeinträchtigen. Der Deutsche Langhaarschäferhund-Rüde ist hingegen wesentlich größer, stärker und kraftvoller und demzufolge schwieriger zu „handhaben. Auch sind in der Regel die Rüden dominanter. Ihnen gegenüber muss man wirklich schon sehr früh durch konsequentes Handeln zeigen, wer der „Rudelführer „ ist. Ich persönlich übergebe einen Rüden lieber einer Familie oder einer Person, die schon „Hundeerfahrung mit sich bringt, denn im Großen und Ganzen kann man sagen, dass der Rüde besser zu einer erfahrenen Person passt. Hündinnen hingegen erweisen sich oft als die besseren, leichter auszubildenden Hunden als Rüden. Sie lassen sich nicht so leicht von den verschiedensten Dingen ablenken.

 

Abgabe der Welpen

Bis zur Abgabe der Welpen nach Vollendung der 8. Woche wurden diese bereits dreimal entwurmt, bekamen eine Impfung und wurden in der 7. Woche tätowiert. Unsere Welpenkäufer bekommen einen genauen Fütterungsplan, eine Zeitschrift des LSVD sowie einige Anmerkungen für die weitere Aufzucht der Welpen unentgeltlich mit auf den Weg.

Copyright Dagmar Anderson 2001